Eine Woche nach Ostern feiern die Mallorquiner den Engelssonntag. Der „Diumenge de l’Àngel“ wird besonders in Palma zelebriert. Dort treffen sich am 23. April am Castell de Bellver Tausende zu einem Programm mit Musik und Tanz.
Gegen Mittag findet ein Umzug mit einem Engel statt. In manchen Jahren wird ein Mädchen als Engel verkleidet, das auf Stelzen geht, oder aber es handelt sich um eine Engelsfigur aus Holz, die getragen wird. Dazu gehören auch die typischen mallorquinischen Giganten und der riesige Drache „Drac de na Coca“.
Für die musikalische Untermalung sorgen Musik- und Trommlergruppen. Organisiert wird der Tag von den Nachbarschaftsvereinen der Stadt Palma.
Diese Tradition entstand in der Balearenhauptstadt bereits im 15. Jahrhundert. Damals wurde das Fest Sant Àngel Custodi (Schutzengel), wie es damals hieß, mit Prozessionen begangen. Dabei verteilten die Reichen Brot an die Armen. Daher rührt auch die Bezeichnung Pancaritat (Barmherzigkeitsbrot), wie dieses besondere Fest im Volksmund seither heißt.
Der Engelssonntag wird aber auch in anderen Gemeinden Mallorcas zelebriert. So pilgern die Bewohner von Porreres zum Santuari Monti-sion. In Llucmajor, Porreres, Alaró, Inca, Sencelles und Valldemossa wird Pancaritat an diesem Tag ebenfalls gefeiert. Die Gläubigen aus Alcúdia machen sich auf den Weg zur Cova de Sant Marti.