Stimmungsvolle Lightshow im Garten

Effektvolle Gartenbeleuchtung auf den Balearen

Den Garten abends stimmungsvoll in Szene zu setzen, ist eine Kunst für sich. Denn eine solche Lightshow muss gut geplant und klug designt sein. Einer, der das auf den Balearen mit Bravour beherrscht, ist Bernd Preu von Eurotec-Ibiza. Im Interview erklärt er, worauf es ankommt. Und ein paar Tipps für unsere Leser verrät er auch. Von Kirsten Lehmkuhl.

Gibt es 2016 einen neuen Trend in Sachen Gartenbeleuchtung?

Der Trend geht eindeutig hin zur LED-Beleuchtung. Sie sind extrem langlebig, haben einen deutlich niedrigeren Energieverbrauch. Im Garten setzen wir zum Beispiel für kleinere Pflanzen Strahler mit 3 Watt ein! Und bei den Farben ist gerade ein schönes, warmes Weiß sehr beliebt, fast ins Gelbliche gehend. Mit kräftigeren Farben setzt man dann Akzente. Es werden regelrecht Licht-Szenarien geschaffen, manchmal mit einer Dramaturgie wie auf einer Theaterbühne.

Balearen: Lightshow im Garten

Wie bekommt man das hin?

Indem man den Garten in unterschiedliche Lichtzonen einteilt. Man gestaltet jede einzelne Zone – und kombiniert diese Lichtzonen auch miteinander. So entsteht eine Gesamt-Szenerie.

Der Fantasie sind da keine Grenzen gesetzt?

Man kann sich aussuchen, was man möchte. Aber es sind einige Voraussetzungen notwendig.

Die da wären?

Die Leute denken oft: ,Ach, kommt jetzt mal der Fachmann her, macht ein paar Lampen hin und schon ist die Gartenbeleuchtung fertig’ … So einfach ist es nicht … Als erstes benötigt man – gerade für größere Gärten – ein Beleuchtungskonzept. Welche Wege, welche Pflanzen, welche Bäume will der Kunde überhaupt beleuchten? Ist da eine große Palme, ist da eine kleine Palme, gibt es viele große Pflanzen, gibt viele kleine Pflanzen? Soll das Haus, sollen die Wege einbezogen werden? Welche Farben werden bevorzugt? Soll es viel Warmweiß sein? Sollen Farbakzente gesetzt werden? Ist ein Farbwechsel, vielleicht sogar zu unterschiedlichen Uhrzeiten, gewünscht?

Balearen: Lightshow im Garten

Und Voraussetzung Nummer zwei?

Auf der Grundlage des Beleuchtungskonzepts wird das Verkabelungskonzept erstellt. Sonst funktioniert gar nichts. Also, wo benötigt man Schaltschränke, wo werden die Leerrohre verlegt, man benötigt Strom- sowie Netzwerkkabel und RGB-Kabel für die farbige Beleuchtung. Also eine Reihe technisch notwendiger Infrastruktur. Nicht zuletzt, weil oftmals bestehende, ältere Leitungen dafür nicht geeignet sind. Und je nach Größe des zu beleuchtenden Grundstücks reicht mitunter eine Leitung gar nicht aus, wenn man gleichbleibende Qualität und eine sichere Beleuchtung gewährleisten will.

Die dritte Voraussetzung …

Gemeinsam wird eine Auswahl getroffen, welche Leuchten und Strahler zum Einsatz kommen sollen. Das Angebot ist riesengroß. Das zeigt nicht zuletzt euer 600 Seiten starker Katalog. Woher soll ich als Laie wissen, wie das Ganze am Ende in meinem Garten aussieht? Wenn Beleuchtungs- und Verkabelungskonzept stehen, besorge ich eine Auswahl von Leuchten. Damit wird eine Testbeleuchtung direkt vor Ort im Garten des Kunden gemacht. Da kann man konkret sehen, wie sich die Ausleuchtung diverser Lampen und Strahler im Garten darstellt. Auf dieser Grundlage kann der Kunde entscheiden.

Was kommt im Garten hauptsächlich zum Einsatz: Leuchten, Strahler, Lichtleisten?

Hauptsächlich Strahler. In manchen Situationen ist auch eine indirekte Beleuchtung höchst effektvoll, zum Beispiel mit verdeckten Lichtleisten. Bei einem Tisch im Lounge- oder Barbecue-Bereich etwa, wo die LED-Strips unter der Tischkante angebracht werden. Je nach Stimmung, die man erzielen möchte, wählt man dann warmweiß oder auch eine kräftigere Farbe. Mit programmiertem Farbwechsel, wer das mag. Alle Strahler und Leuchten sind übrigens auch dimmbar.

Wie schafft man es, dass die Leuchten nicht blenden?

Das genau ist die hohe Kunst beim Beleuchten! Das Licht muss schlichtweg dort installiert werden, wo es nicht blendet. Darüber hinaus gibt es auch blendfreie Leuchten, z.B. LED-Strips.

Was ist bei der Farbgestaltung zu beachten? Ist auch hier weniger mehr?

Genau. Zu bunt macht es natürlich gar keinen Sinn. Als Anhaltspunkt: 70 Prozent weiß, 30 Prozent Farbe. Wege und kleinere Büsche immer weiß anstrahlen. Große Palmen oder Olivenbäume in Farbe getaucht, sind natürlich der Hit.

Balearen: Lightshow im Garten

Drei Tipps für Leser, die den alten, knorrigen Olivenbaum in ihrem Garten selbst beleuchten möchten?

Wichtig ist in jeden Fall, Qualitäts-LEDs zu verwenden. Billigprodukte aus China funktionieren ein Jahr, dann kann man sie wegwerfen und noch mal von vorne anfangen. Und an die Elektrik sollte in jedem Fall ein Fachmann ran. Entweder eine Spezialfirma wie wir oder ein Elektriker. Kabel müssen aus Sicherheitsgründen immer in der Erde verlegt werden, zirka 30 Zentimeter unter die Erdoberfläche. Die Verbindungen zwischen den einzelnen Kabeln sollten zudem vergossen oder in wasserdichte Dosen verlegt werden. Dann kann nichts passieren.

Nun kann man eine solch’ dekorative Gartenbeleuchtung auch bequem von Smartphone aus steuern …

Natürlich. Bei unseren intelligenten Steuerungssystemen kann man zum Beispiel Lichtszenen einfach auf dem Smartphone einstellen. Damit kann die Beleuchtung mehr als nur „ein“ und „aus“ geschaltet werden. Wir kombinieren die perfekte Lichtstimmung durch unterschiedliche Lichtquellen, Farben und Helligkeiten. Und wenn die große Palme meinetwegen grün sein soll, die kleinen Pflanzen weiß, dann speichert man das so ab. Exakt diese Szene kann man später immer wieder aufrufen – und man hat immer genau den Effekt, den man sich wünscht.

Balearen: Lightshow im Garten

Wie beim Smart Home?

Ja, das ist Smart Home, unser Hauptgeschäft übrigens. Da stellt man über das Smartphone oder iPad zum Beispiel die komplette Beleuchtung für das Haus ein. Oder man schafft, wenn man nicht zuhause ist, automatisch eine Anwesenheits-Simulation, die dem Einbrecher signalisiert: ,Es ist jemand da’. Das ist bei Ferienhäusern ideal, zumal auch alles von Deutschland aus steuerbar ist. Da kann man natürlich auch von außerhalb die Heizung oder die Klimaanlage einstellen, den Wasserstand des Pools prüfen, schauen, ob in der Zisterne noch genug Wasser, wenn man anreist, etc. … Das ist nicht nur äußerst praktisch. Man kann mit einem intelligenten Steuerungssystem viel Strom – und viel Geld sparen.

Zum Beispiel?

Ein Haus, das jetzt herkömmlich 6.000 Watt benötigt, kann man auf diese Weise auf 500 Watt reduzieren. Die Klimaanlage schaltet sich automatisch aus, wenn ein Fenster geöffnet wird. Die Terrasse wird nur in Licht getaucht, wenn sie betreten wird. Ein Weg wird nur beleuchtet, wenn er auch gerade benutzt wird. Danach erlöscht das Licht sofort automatisch.

Infos unter www.smarthome-ibiza.com

Fotos: eurotec-ibiza/Fotoeichhorn.de