Erwin Bechtold gehört zu den bedeutendsten zeitgenössischen deutschen Künstlern. Weltweit wurden seine Bilder in knapp 70 Galerien und Museen gezeigt. Seit 1958 lebt der gebürtige Kölner auf Ibiza. Hausbesuch bei einem ganz Großen. Von Kirsten Lehmkuhl (Text) und Jon Izeta (Fotos).
65 Jahre ununterbrochenes Schaffen. Sechseinhalb Jahrzehnte ein Leben für die Kunst. Erwin Bechtold, 91 Jahre, ist noch immer unermüdlich in seiner Arbeit. Und es geht weiter. „Was ich bisher gemacht habe, ist sehr gut“, sagt er mit entschlossener Stimme. „Aber ich bin überzeugt, dass ich vielleicht nicht morgen, aber vielleicht übermorgen das beste Bild meines Lebens schaffe. Das muss noch gemalt werden.“ Bechtold hält inne, lächelt, fährt leiser fort: „Das ist ein Virus, der dich nicht in Ruhe lässt.“
Seit sechseinhalb Jahrzehnten folgt er einer klaren Bildsprache, glaubt an die Einfachheit der Form, zelebriert sie geradezu in ihrer Abstraktheit. Grandios begleitet von der ein oder anderen Farbigkeit. Zeitlos. Diskret. Mitten ins Herz treffend. Er ist bei Fernand Léger in die Schule gegangen. So lebt der Ausnahmekünstler auf Ibiza, in seiner Finca mit Meerblick.