Grelle Pfiffe gegen Gauner: Im Zentrum von Mallorcas Hauptstadt Palma greifen Geschäftsbetreiber in der Carrer de Sant Nicolau zur Eigeninitiative. Um Langfindern den Garaus zu machen, erschrecken sie Diebe mit Trillerpfeifen. Diese Maßnahme soll gleichzeitig der Abschreckung dienen. Offenbar hat sich die kleine, verkehrsberuhigte Straße hinter der Kirche Sant Nicolau zu einem Hotspot für Laden- und Taschendiebe entwickelt. Auch die umliegenden Gassen sind betroffen.
Die Diebe, die sonst besonders häufig an den Stränden der Playa de Palma und Touristenbus-Haltestellen ihr Unwesen getrieben haben, scheinen ihr Terrain verlagert zu haben. Dabei gehen die in Banden organisierten Langfinger sehr professionell vor. Meist treten sie zu zweit auf: einer beobachtet die Lage, der andere greift zu. Neben Waren aus den Läden sind häufig Urlauber ihre Opfer, auf deren Bargeld und Smartphones sie es abgesehen haben.
Um nicht erkannt zu werden, wechseln sie mehrfach am Tag die Kleidung. Der obligatorische Mund- und Nasenschutz hilft ihnen, ihr Gesicht zu verbergen. Weil sich die Polizei nach Angaben der Händler und Verkäufer nicht sehen lässt, sind diese eben selbst aktiv geworden: mit dem Griff zur Trillerpfeife.
Die Nationalpolizei indes wies darauf, dass es in der Innenstadt im vergangenen Monat 20 Prozent weniger Anzeigen wegen Diebstahls gegeben habe als im Juli 2019.