Wer sagt, dass man in Zeiten der Ausgangssperre nicht von schönen Ausflügen auf der Insel Mallorca träumen darf? Ses Figueroles, ein jahrhundertealter Bergbauernhof im nördlichen Teil der Serra Tramuntana, ist so ein Ort auf der größten Baleareninsel, der nach der Corona-Krise in jedem Fall einen Besuch wert ist. Das Besondere: Diese geschichtsträchtige, öffentliche Finca in der Gemeinde Selva ist sehr gut erhalten. Ein Grund dafür ist der schwierige Zugang, so dass dort die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Ses Figueroles hat keine Straßenzufahrt und ist ein authentischer Ort geblieben. Einer, der zeigt, wie die Menschen früher auf einem mallorquinischen Bergbauernhof gelebt haben. Das Anwesen hat eine Größe von rund 273 Hektar.
Ein Lebensort für einen seltenen Froschlurch
Dort befindet sich auch der Wildbach Torrent dels Picarols, der benachbarte Quellen und Teiche mit Wasser speist. Letztere dienen unter anderem der nur daumengroßen Geburtshelferkröte „Ferreret“ – sie gehört zu den Froaschlurchen – als Rückzugsort. Daher gehören sowohl die Erhaltung des Baches als auch die Sanierung der Gebäude des Bergbauernhofes zu dem Nachhaltigkeits-Projekt Ses Figueroles – ein Vorhaben, das mit Geldern aus der balearischen Tourismusteuer finanziert wird. Mit dem Budget von 130.000 Euro kann auf diese Weise sowohl ein wichtiges kultur-historisches Erbe als auch ein Beitrag zum Tierschutz auf Mallorca geleistet werden.
Mehr Nachhaltigkeit durch Tourismussteuer
Die Nachhaltigkeits-Förderung auf den Balearen ist ohnehin von Erfolg gekrönt. So konnten aus den Einnahmen der Touristensteuer, die auf den Inseln Mallorca, Ibiza, Menorca und Formentera bereits seit 2016 erhoben wird, mehr als 200 Projekte zum Schutz der Umwelt realisiert werden. Darauf wies Vicent Torres, Vize-Direktor der Agentur für Tourismusstrategie der Balearen, bereits vor einiger Zeit hin. Insgesamt wurden rund 340 Millionen Euro durch die Abgaben der Balearen-Besucher eingenommen. Sie dienen nicht nur dem Erhalt der Umwelt und des historischen und kulturellen Erbes, sondern auch der Förderung des nachhaltigen Tourismus. Außerdem sollen die Beiträge in die wissenschaftliche Forschung, die sich mit dem Klimawandel beschäftigt, fließen. Ein weiteres Anliegen ist die Verbesserung der Ausbildung auf den Inseln und des sozialen Wohnungsbaus.
Weitere Informationen unter: www.illesbalears.travel