Erster Zika-Fall auf Mallorca

Tigermuecke auf Mallorca

Auf Mallorca ist jetzt der erste Fall einer Zika-Infektion bestätigt worden. Bei der betroffenen Person handelt es sich um eine 67-jährige Frau, die aus der Dominikanischen Republik nach Palma gekommen ist. Das balearische Gesundheitsheitsministerium wies darauf hin, dass es keinen Grund zur Besorgnis gebe, „da es in dieser Jahreszeit wenig Mücken gebe, die die Krankheit übertragen könnten“.

Hintergrund: Das Zika-Virus breitet sich derzeit weltweit explosionsartig aus, besonders in Lateinamerika. Es wird von Mücken der Gattung Aedes übertragen – unter Umständen auch von der Asiatischen Tigermücke (Aedes albopictus), die auf Mallorca bereits mehrfach nachgewiesen wurde. Normalerweise nimmt eine Ansteckung mit dem Virus einen milden Verlauf. Daher ist das Zika-Virus für gesunde Menschen meist harmlos. Etwa 75 Prozent der Betroffenen bemerken die Infektion noch nicht einmal: Experten gehen davon aus, dass nur jeder Vierter, der mit dem Virus infiziert wurde, Symptome entwickelt. Diese gleichen einer Erkältung mit Fieber, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, Bindehautentzündung und Hautausschlägen. Diese Anzeichen treten zirka drei bis zwölf Tage nach einem infektiösen Mückenstich auf. Nach etwa einer Woche klingen sie wieder ab. Ein Krankenhausaufenthalt ist in der Regel nicht notwendig.

Allerdings wurden in Einzelfällen auch Nervenschäden diagnostiziert. Dabei handelt es sich um das Guillain-Barré-Syndrom, eine Nervenkrankheit, die Lähmungen und Gefühlsstörungen auslösen kann.

Gefährlich werden kann das Virus aber möglicherweise für Ungeborene: Bei schwangeren Frauen kann eine Infektion möglicherweise zu schweren Behinderungen des Babys führen. Es besteht die Gefahr, dass es mit schweren Hirnfehlbildungen auf die Welt kommt. Kinder mit einer sog. Mikrozephalie haben einen zu kleinen Kopf und sind geistig behindert. Mittlerweile weisen mehrere tausend Verdachtsfälle auf einen Zusammenhang zwischen dem Zika-Virus und den kleinen Köpfen hin. Deshalb wird in mehreren Ländern bereits Frauen geraten, zwei Jahre mit einer Schwangerschaft zu warten.

Ob das Virus von Mensch zu Mensch übertragen werden kann, ist wissenschaftlich noch nicht bestätigt. Offenbar ist es  – anders als bei Ebola – nur in Ausnahmefällen übertragbar: durch ungeschützten Sex. Auch ob die Asiatischen Tigermücken, die Mallorca gesichtet wurden, das Virus auf Menschen übertragen können, ist unklar.

Zur Zeit gibt es weder einen Impfstoff gegen eine Zika-Infektion noch eine spezielle Therapie für die Behandlung betroffener Menschen.

Das Zika-Virus wurde bereits im Jahr 1947 von Wissenschaftlern im Zika-Wald in Uganda entdeckt. Daher stammt der Name.

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