Es ist schon eigen, was jetzt die linke Landesregierung einer internationalen Tourismusdestination wie Mallorca wieder plant: eine Katalanisch-Kampagne, bei der der Govern in Zeitungen, Radiospots und Internetanzeigen die Bürger auffordert, Fremde zunächst einmal auf Katalanisch anzusprechen und nicht auf Spanisch. Erst wenn man mit dem Katalanischen nicht weiterkomme, solle man in die Weltsprache Castillano wechseln …
Die Aktion – sie kostet rund 64.000 Euro – soll demnächst starten. Es sei eine sehr schlechte Angewohnheit in größeren Orten der Insel, ließ die Landesregierung wissen, automatisch Spanisch zu sprechen. Katalanisch ist neben dem Hochspanischen offizielle Amtssprache auf den balearischen Inseln. In den Schulen auf Mallorca muss die Hälfte des Unterrichts auf Katalanisch erfolgen. Angestellte im öffentlichen Dienst benötigen diese Sprachkenntnisse, um angestellt zu werden. Auch bei der Bezeichnung von Straßen und Plätzen ist Katalanisch die Sprache der Wahl.
Hintergründe: Während der Franco-Diktatur war das Sprechen von Katalanisch verboten. Und die rechte Vorgängerregierung der Balearen unter José Ramón Bauá hatte versucht, die Sprache zurückzudrängen.