Die Natur ist in Frühlingsstimmung: Im Mai stehen die Wiesen auf den Balearen in leuchtenden Farben. Knospen und Früchte reifen heran, Blüten versprühen ihren Duft. Und vieles, das auf Mallorca wächst, hat auch eine äußerst wohltuende Wirkung
Nísperos (Mispeln)
Im Mai ist auf der Insel auch Nísperos-Zeit. Dann schmücken gelbe Früchte die dunkelgrün-blättrigen Bäume und verströmen einen süßlichen Duft. Die Römer waren es, die die ursprünglich aus Vorderasien stammenden Bäume bereits um 200 vor Christi an die Mittelmeerküste brachten. Sie schätzten den Geschmack der süß-säuerlichen Früchte und auch als Zierpflanze machte sie in ihren Augen eine gute Figur. Sie setzten die Bäume in ihre Klostergärten, wo sie mit der Zeit verwilderten. Heute sind sie im ganzen Mittelmeerraum zu finden. Ihre Früchte gelten als harntreibend, verdauungsanregend und entzündungshemmend. Außerdem können sie, ähnlich wie Pflaumen, zu Schnaps und Marmelade oder in Kuchen verarbeitet werden.
Salbei
Die Römer wussten bereits in der Antike, dass Salbei eine heilende Wirkung hat. Sein lateinischer Name „Salvia“ bedeutet denn auch nichts anderes als „Heilen“. Die Römer putzten sich mit Salbeiblättern sogar die Zähne. Und im Mittelalter zahlten die Chinesen für Salbei aus Europa die dreifache Menge ihres heiligen Schwarztees. Noch heute gelten Salbeiblätter als Wohltat bei Husten und Halsschmerzen. Sie helfen aber auch als natürliches Mittel gegen Schweiß, beruhigen Magen und Darm, lindern Entzündungen im Mundraum und reinigen sogar das Blut. Am besten lässt man Salbeiblätter in heißem Wasser ziehen. Mit der Flüssigkeit kann man je nach Bedarf gurgeln, sie trinken oder auf schwitzende Stellen wie beispielsweise Füße tupfen. Ähnlich wie Lavendel erstrahlt die Salbeiblüte im Mai leuchtend lila. Verwendbar für Kochrezepte sind die meisten Salbeiarten auf den Balearen aber leider nicht.
Aloe Vera
Die Aloe Vera Pflanze ist ein wahres Wundermittel. Einst aus Süd- und Ostafrika importiert, gilt sie seit Jahrtausenden als Wohltat und Jugendelixier für die Haut. Das geleeartige Innere der Pflanze beruhigt und kühlt bei Sonnenbrand. Außerdem ist es aufgrund der wertvollen Feuchtigkeit ein altbewährtes Hausmittel gegen Falten. Spätestens im Mai blüht die Pflanze goldgelb. Aufgrund ihres Äußeren wird die Aloe Vera häufig mit Kakteen oder Agaven verwechselt. Aus ihren süßlichen Blüten kann Marmelade, Sirup, Blüten-Likör oder Blüten-Grappa gewonnen werden. Man sagt den Blüten eine reinigende Wirkung auf den Magen nach. Außerdem sollen sie das Immunsystem stärken und das Herz-Kreislauf-System anregen. Was zeigt: Aloe Vera ist nicht nur Balsam für unser Äußeres.
Lila Lavendel
Beim Stichwort Lavendel denkt man an seinen wohl vertrauten Duft, gefüllte Stoffkissen und Urlaub in der Provence. Im Mai verwandelt sich aber auch so manche Wildwiese auf Mallorca in ein lila Blütenmeer. Lavendelduft beruhigt die Nerven und hält Kleidermotten aus den Schränken fern. Doch die robuste Pflanze, die im Mittelmeerraum zu Hause ist, kann noch mehr: Lavendelblüten besitzen eine beruhigende – eine antibakterielle und krampflösende Wirkung. Als Tee beruhigt Lavendel beispielsweise den Magen und hilft bei Schmerzen, Verdauungsstörungen und Blähungen. Lavendel inhaliert hilft bei Nervosität und Schlafstörungen.
