Mallorca und die anderen balearischen Inseln sollen bis zum Jahr 2050 ihren Strombedarf aus 100 Prozent erneuerbarer Energie decken. So jedenfalls lautet das ambitionierte Ziel der linksgerichteten balearischen Landesregierung im Kampf gegen den Klimawandel. Ein entsprechender Gesetzentwurf wurde jetzt vorgestellt. Derzeit werden auf den Balearen nur drei Prozent des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien gewonnen. Damit liegen die Inseln spanienweit auf einem der hinteren Plätze. Das soll sich grundlegend ändern: Die Inseln sollen zu einer Vorreiter für ganz Spanien in Sachen sauberer Energie werden. Unter anderem sind folgende Maßnahmen geplant:
• Parkplätze mit einer Fläche von mehr als 1.000 Quadratmetern müssen bis 2025 mit Solarmodulen ausgestattet werden.
• Bis 2035 sollen ausschließlich E-Fahrzeuge als Mietwagen auf den Inseln unterwegs sein.
• Bis 2050 soll der Strom auf den balearischen Inseln komplett aus erneuerbaren Quellen stammen, wobei bis 2020 zehn Prozent aus regenerativen Energien produziert werden sollen, 2030 bereits 35 Prozent.
• Auf Mallorca soll zudem ein Kohlekraftwerk geschlossen werden.
Die Gesetzesinitiative muss allerdings noch im Parlament in Palma verabschiedet werden. Die Chancen dafür stehen gut: Das Linksbündnis verfügt dort über eine Mehrheit. „Wir hoffen, dass wir dank des neuen Gesetzes als klimafreundliches Reiseziel wahrgenommen werden“, sagt Joan Groizard, Generaldirektor für Energie im Govern. „Als ein Ziel, wo man nicht nur Urlaub macht, sondern auch Ideen für eine Energiewende mit nach Hause nehmen kann.“
